Eine 'einleuchtende', praktische
und zugleich schöne Idee:
Die farbige Gestaltung von vorhandenen Straßenbeleuchtungen. Zur Verbesserung der visuellen Orientierung
im täglichen Individualverkehr werden lineare Strukturen wie Straßenlaternen als Leitsystem genutzt. Die seitlichen Einfärbungen dienen
hierbei gleichzeitig als gestalterisches Element.
Über
das Modellprojekt 'Farbige Straßenführung' in Witten-Herbede (L924)
(Nordrhein-Westfalen /
Ruhrgebiet) von
Thomas Haagen Dortmund (Ruhr Metropole) 1993
Die
Vision:
Gestalterische
'Vision' ist die Nutzung von vorhandenen Straßenbeleuchtungen für
markante Blickpunkte und 'erfahrbare' visuelle Erlebnisse, eingebettet
in die natürliche Landschaft. 'Fließende' Linienbänder durchziehen
bereits die Landstriche und zeigen schon mit ihrem weißen Licht interessante
Muster und Durchkreuzungen. Färbt man diese Linienbänder auch noch
ein und stellt sie damit mehr in den Vordergrund des Betrachters,
wandeln sich die Linien plötzlich in 'hervorragende' konzeptionelle
Landmarken. 'Landart' entsteht. Gleichsam können sie als Orientierungshilfen
für ortsfremde Verkehrsteilnehmer dienen, die damit leichter erkennen
können, in welche Richtung sie schwenken sollten, um eine Ortschaft
zu durchfahren.
Die
Technik:
Technische
Innovation ist die gezielte Einfärbung von Straßenbeleuchtungen. Die
erste für dieses Konzept genutzte Straßenbeleuchtung ist über einer
Bundesstraße in Witten-Herbede installiert. Sie verfügt über ein abgehängtes
Seilleuchten-System aus Leuchtstoffröhren. Hier erfolgt die seitliche
Einfärbung der Leuchten durch ein simples Prinzip, mit dem auch nachträglich
Veränderungen der Farben und Farbaufteilungen vorgenommen werden können.
Beleuchtete Verkehrswege werden durch diese Gestaltungsidee weithin
sichtbar, eindeutiger und markanter gekennzeichnet. Sie sind gleichfalls
effektive Orientierungshilfen zur Vereinfachung des wachsenden Individualverkehrs.
Aufwendigere interaktive Lichtabläufe wie Farbänderungen
oder Ausblendungen können selbstverständlich durch bestimmte
Techniken umgesetzt werden. Sie sind allerdings sehr teuer durch die
empfindliche digitale Lichttechnik.
Die
Realisierung:
Die
Umsetzung dieses Konzeptes ist durch die simple Technik verhältnismässig
einfach lösbar. Lichtgestaltungen im öffentlichen Raum sind kostengünstig,
kurzfristig und flexibel realisierbar. Stadt- und Landstraßen können
mit diesem Lichtkonzept gleichzeitig korrekt beleuchtet und
sinnvoller gestaltet werden: Autofahrer 'erfahren' mehr. (Mit
einer "erfahrbaren" Landart!-)
Fortsetzung
folgt. Bitte Geduld.

![[ Foto vor der Gestaltung >>]](Regenbogen-Boulevard2sm.jpg)
Brückenanlage im Morgengrauen
(Vergrößern bitte
auf das Bild klicken)
Modellprojekt:
Die für die Umsetzung der neuen Technikidee bestens geeignete Modellstraße
fand ich 1993 in Witten-Herbede, direkt an dem landschaftlich sehr
schönen "Kemnader See". Die "Herbeder Straße" führt als "L924" an dieser Stelle über eine Brückenanlage. Auf dem Berg gegenüber der Straße
befindet sich die bekannte Bochumer Ruhr-Universität. Von
der "RUB" aus kann diese Art der Gestaltung hervorragend betrachtet werden.
Der Straßenzug verläuft von Westen nach Osten. Eingebettet in das Ruhrtal
liegt er nördlich zur Autobahn "A43" - Wuppertal /
Münster und verläuft parallel zu der stark befahrenen nord/südlichen Verkehrsader.
![[ zòóm in >>]](lageplan_small.jpg)
Lageplan
Kemnader See - zum Vergrößern bitte Bild anklicken
Zusammen
mit der Stadt Witten, Sponsoren aus der Wirtschaft, und mit der vorliegenden
Genehmigung des Straßenbauamtes in Hagen, soll die 600 m lange Straße
in einen leuchtend bunten, kräftigen Regenbogen auf der einen Seite,
und in einen gleichfarbigen Farbverlauf von hellblau bis dunkelblau
auf der anderen Seite eingefärbt werden. Ein Landart-Kunstprojekt
für den Regionalverband Ruhr, der für eine überregionale Unterstützung
gewonnen werden sollte. Realisiert werden sollte das Projekt eigentlich bereits im Jahr 2006...
Kennen
Sie auch eine so 'hervorragende' Straße wie diese in Witten?
Dann melden Sie sich bitte! Ihre Möglichkeit zur Umsetzung machen
dieses neuARTige Lichtkonzept weiter bekannt als "Invented in
Germany". Geben Sie mir Ihren Tipp über eine 'hervorragende'
Chaussee in Ihrer Stadt, die derart illuminiert werden könnte,
an die Email-Adresse: thomas@haagen.de.
( Vielen Dank !-)
Sehen
Sie auch das 1987 realisierte Projekt "Regenbogen-Brücke"
in Dortmund / Ruhr: |